Thema der Woche

Unser Projekt Griechenland – Hilfe zur Selbsthilfe


Wer unsere Vereinsarbeit schon länger verfolgt weiß: Wo die Not groß ist, versuchen wir zu helfen … getreu unserem Namen auch „grenzenlos“. Griechenland gehört seit Jahren zu den Ländern, in denen die Tiernot überdurchschnittlich groß ist – und damit auch zu unseren dauerhaften Hilfsprojekten. Aber was tun wir dort eigentlich genau, wie helfen wir? Das erfahrt ihr in unserem heutigen Beitrag.

 

Das Elend der griechischen Straßentiere

In Griechenland führen Tausende von herrenlosen Tieren ein elendiges Leben – denn herrenlos bedeutet schlichtweg schutzlos. Immer noch werden in Griechenland jedes Jahr unzählige Hunde und Katzen vergiftet, ausgesetzt und misshandelt, werden angefahren und am Straßenrand achtlos liegen gelassen, verhungern qualvoll, sterben unbeachtet krank und schwach in Straßengräben und Hinterhöfen.

Unermüdliche Helfer

Haben diese Tiere „großes Glück“, landen sie in einer sogenannten Auffangstation und werden dort aufgepäppelt, geimpft, gechipt und in ein liebevolles Zuhause im In- oder Ausland vermittelt. Das „kleine Glück“ beinhaltet immerhin eine regelmäßige Fütterung in ihren Revieren …Dafür sind ehrenamtliche Helfer vor Ort nahezu rund um die Uhr im Einsatz und versorgen nicht nur die Tiere ihrer Auffangstationen, sondern auch viele Straßentiere, nehmen Tierarzttermine wahr, veranlassen und planen Kastrationsprojekte und müssen ständig Transporte von „A nach B“ managen. Dabei fahren sie Woche um Woche, neben Arbeit und eigener Familie, auch noch viele hundert Kilometer, um alles zu organisieren und vorzubereiten. Nicht selten bestreiten sie auch einen Teil der immensen (Futter-)Kosten aus eigener Tasche.
Neben ihren eigenen Tieren haben unsere Tierschutzkollegen regelmäßig auch einen oder mehr Notfälle bei sich zuhause. Nicht alle Tiere können in einer der Auffangstationen untergebracht werden, denn manche bedürfen besonderer Pflege oder Aufmerksamkeit. Unsere griechischen Tierschützer müssen sehr eng zusammenarbeiten, um bei der schlimmen Situation vor Ort das Beste für die Tiere zu erzielen. Zum Glück gibt es auch noch ein paar tierliebe griechische Familien, die Fellnasen in ihrem Zuhause zur Pflege nehmen, um so die wichtige Tierschutzarbeit zu unterstützen.

Tierschutzgesetze? Leider nur in der Theorie …

Wir freuen uns, dass wir engagierte Tierschützer aus Patras, Larissa und auf der Insel Lesbos an unserer Seite haben, die nicht nur in und um diese Regionen helfen, sondern sich auch dafür einsetzen, den Tierschutz in ganz Griechenland, vor allem auch politisch zu stärken. Nach griechischem Gesetz ist es verboten und strafbar ein Tier zu misshandeln, zu vergiften oder auszusetzen. Wer dies dennoch tut, riskiert eine Geldstrafe oder sogar Gefängnis – leider nur in der Theorie! In der Praxis schaut es leider anders aus …

Den Teufelskreis durchbrechen

Wir unterstützen aktuell drei Auffangstationen in Griechenland. Unterstützung bedeutet in diesem Zusammenhang: Je nach Bedarf organisieren wir Futter-, Sach- und Geldspenden, helfen bei der Suche nach lieben Familien für einige der Schützlinge und beteiligen uns an der Aufklärungsarbeit vor Ort. Was uns allerdings stets und am meisten am Herzen liegt: Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Denn nur wenn sich vor Ort etwas verändert, wenn wir rechtzeitig und nachhaltig in den Teufelskreis eingreifen, können wir langfristig viel Leid verhindern.

Kastrationsprojekte sind elementar wichtig

Kein noch so großherziger Mensch kann die Massen an hungrigen, herrenlosen Tieren auf Dauer adäquat versorgen. Die unkastrierten Tiere vermehren sich weiter und weiter, das Elend multipliziert sich. Mit unseren Kastrations-Aktionen vor Ort greifen wir in diesen Teufelskreis ein. So lässt sich Leid verhindern, bevor es entsteht. Wir sind überzeugt, dass nachhaltiger Tierschutz nur auf diese Art möglich ist – indem wir die weitere Vermehrung der Straßentiere eindämmen und damit peu a peu die Lebensqualität der verbleibenden Tiere verbessern.

Das Umdenken vorantreiben

Die Einbindung und Aufklärung der Bevölkerung halten wir dabei für unabdingbar. Es ist ein mühseliger, langer Weg ohne schnelle Erfolge; insbesondere in der ländlichen Bevölkerung muss überhaupt erstmal ein Bewusstsein für Tierschutz und Tierwohl entstehen. Aber es zeichnen sich Veränderungen ab, die uns Kraft geben – Kraft, „dranzubleiben“ und diesen Weg mit unseren griechischen Kollegen gemeinsam weiter zu gehen.

Hat großes Glück: Ein „entsorgter“ Winzling wird in der Auffangstation aufgepäppelt, tierärztlich untersucht, später dann geimpft und gechipt.

Unkontrollierte Vermehrung = unkontrolliertes Leid. Kaum eine Maßnahme greift nachhaltiger als Kastrationsprojekte für Straßentiere.

 

Mittelmeeridylle? Der Schein trügt. Für unzählige Straßentiere in Griechenland sind Hunger, Krankheit und Misshandlung zu jeder Zeit präsent.

 

Ohne Unterstützung geht nichts

Ohne kontinuierliche finanzielle Unterstützung sind wir machtlos, denn unsere Kollegen und wir arbeiten ausschließlich ehrenamtlich und spendenfinanziert. Jeder Euro fließt ohne Abzug direkt in Futter, medizinische Versorgung und in die Arztkosten für die Kastrationen. Jede Spende, möge sie noch so klein sein, hilft uns dabei, nachhaltigen Tierschutz zu praktizieren – oder schlichtweg Leben zu retten.

Unser Spendenkonto findet ihr direkt unterhalb, im Footer dieser Website.
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