Thema der Woche

Warum eigentlich Tiere aus dem Ausland?

Warum seid ihr eigentlich in Griechenland aktiv – in Deutschland gibts doch wohl genug Tierleid?! Nicht selten werden wir mit dieser oder ähnlichen kritischen Fragen konfrontiert. Gut so! Wir sind dankbar für jeden, der konstruktive Fragen stellt. So bekommen wir die Möglichkeit, unsere Arbeit noch nachvollziehbarer zu machen und mehr Unterstützung zu sichern.

 

 

Welches Leid wiegt schwerer?

Deutsche Tierheime platzen aus allen Nähten, trotzdem engagieren sich Tierschutzvereine häufig im Ausland. Auch wir sind seit vielen Jahren vorrangig in Griechenland aktiv. Denn wir sind fest überzeugt: WO wir Tierleid eindämmen, spielt letztendlich keine Rolle. Kein Schmerz, keine Misshandlung, kein Hunger ist schlimmer oder weniger schlimm, völlig unabhängig des Landes; Elend lässt sich nicht vergleichen und nur selten priorisieren. Wir sehen es nicht als unsere Aufgabe, Leid zu werten – wir sehen es als unsere Aufgabe, es zu lindern oder zu verhindern, völlig unabhängig des Ortes.

Kein Tier nimmt einem anderen das Zuhause weg

Wer sich für ein Tier aus dem Ausland entscheidet, hat oft schon lange in deutschen Tierheimen nach einem neuen Familienmitglied gesucht, wurde aber unter den „typischen” Tierheimbewohnern nicht fündig. Oft handelt es sich dabei um „zu” große Hunde, „zu” alte oder auch verhaltensauffällige Hunde. Oder sogar um sogenannte „Listenhunde“. Der kleine, eher unkomplizierte Familienhund oder der Welpe sind eher die Ausnahme. Den alternativen Weg zum Züchter meiden viele ganz bewusst. Somit sind und bleiben Tierschutzvereine eine wichtige Anlaufstelle und eine wunderbare Ergänzung zum Wirken deutscher Tierheime.

Aufgeben ist keine Option

Ja, wir leisten Sisyphusarbeit. Tierschutzarbeit – egal ob im In- oder Ausland – ist so uferlos, dass sie sicher niemals erledigt sein wird. Dabei so hürdenreich, dass wir manchmal selbst vor lauter Kopf- und Herzzerbrechen nicht mehr weiter wissen. Aber: Aufgeben ist keine Option. Jeder Blick in die Augen einer unserer Schützlinge reicht, um zu wissen, wofür wir das alles tun. Und neben dem täglichen Kampf gegen das Leid ist da noch diese große Vision, die wir nicht bereit sind aufzugeben: Dass ein Umdenken geschieht. Dass viele Menschen Tiere nicht länger als „Sache” sehen, die man entsorgt, wenn man sie nicht mehr braucht, wenn sie lästig oder überflüssig geworden ist.

Konsequent oder realitätsfremd?

Lohnt sich das alles? Sind das nicht nur Tropfen auf dem heißen Stein? Nachdem die Eingangsfrage beantwortet ist, folgen dann Fragen wie diese … auf die wir gerne mit dieser kleinen Geschichte von William Ashburne antworten:

 

Als der alte Mann bei Sonnenuntergang den Strand entlang ging, sah er vor sich einen jungen Mann, der Seesterne aufhob und ins Meer warf. Nachdem er ihn schließlich eingeholt hatte, fragte er ihn, warum er das denn tue. Die Antwort war, dass die gestrandeten Seesterne sterben würden, wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen blieben. „Aber der Strand ist viele, viele Kilometer lang und tausende Seesterne liegen hier“, erwiderte der Alte. „Was macht es also für einen Unterschied, wenn Du Dich abmühst?“ Der junge Mann blickte auf den Seestern in seiner Hand und warf ihn in die rettenden Wellen. Dann meinte er: „Für diesen hier macht es einen Unterschied!“

 

Wir glauben: Besser lässt sich kaum beschreiben, warum unser Tun und jeder einzelne, noch so kleine Handgriff Sinn macht. (…)
Und wir danken jedem, der uns dabei unterstützt aus ganzem Herzen! Sei es mit Wort oder Tat, mit seiner Loyalität oder finanziell – oder „nur” durch die Verbreitung dieses Beitrags, dieser Geschichte.